Die digitale Plattform für Kooperation in der Hilfe für Geflüchtete.

2015 Freudentaumel in München. 

Tausende erschöpfte, aber erwartungsfrohe Menschen drängen aus den Zügen, werden von den Münchner:innen mit „Willkommen“-Rufen empfangen.

Nächste Station, kreatives Chaos voller Herzblut


Verteilung auf improvisierte Unterkünfte, es fehlt an allem. In Windeseile organisieren sich die Münchner:innen via Whatsapp und anderen Messengern. Auch die professionellen Organisationen bauen ihre Strukturen auf. Es entsteht ein fröhliches, aber teilweise anstrengendes Chaos. Zu viele Windeln, aber kein Toilettenpapier in der einen Unterkunft. Nur Männerklamotten in der Frauenunterkunft… 

Die Idee im Team

„Willkommen in München“ entstand genau in dieser Zeit. Die Idee war: lasst uns ehrenamtlich arbeitende Initiativen mit den organisierten Hilfsorganisationen zusammenbringen. Lasst uns eine Plattform schaffen, für großes Coworking. Um die Bedarfe und Angebote schneller zu erkennen und an den jeweiligen Standorten bedarfsgerecht und unkompliziert verfügbar zu machen. Ehrenamtliche Helfer:innen mit den Profis verschalten.

In kurzer Zeit konnten mehrere Tausend ehrenamtlich Arbeitende mit etwa 100 Hilfsorganisationen vernetzt werden und tausende Dinge an die Orte gebracht werden, wo Bedürftige darauf warteten.

Mein Job?

Konzeptentwicklung, Projektleitung und Vernetzung.

Das Schöne?

Willkommen in München gibt es bis heute!

Ganz München engagiert sich für Geflüchtete!

Was bleibt von dieser tollen Zeit?

Was mich traurig macht ist, dass wir diese große Solidarität mit den Menschen verloren haben und die Grenzen Europas heute abgedichtet haben. Wir sprechen von Wirtschaftsflüchtlingen und haben andere diffamierenden Bezeichnungen gefunden. Jeden Tag sterben Menschen bei dem Versuch eine Zukunft zu bekommen. Auf See und an Orten, von denen wir nichts erfahren.

Dabei gibt es so viele gute Beispiele von Menschen, die in den letzten Jahren gut angekommen sind, bei uns in München, in ganz Deutschland. Frauen und Männer, die Berufe erlernt haben, ihr Studium abgeschlossen haben und einen wertvollen Beitrag leisten, inmitten unserer Gesellschaft. Gerade auch in helfenden Berufen. Während der Covid-Pandemie ein riesiges Glück für uns alle. Die Kinder unserer neuen Mitbürger gehen hier zur Schule und fühlen sich HEIMISCH.

Das Projekt entstand im Auftrag von Frank Enzmann, zu dem Zeitpunkt Vorstand der Castringius Stiftung München, zusammen mit der Caritas München und der Landeshauptstadt München. Es läuft seit 2015.